Plaudereien rund um Tiere und Tierkommunikation

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Die Frau mit dem Fahrrad

Vor einigen Jahren hatte ich fünf wunderschöne Zwergpudelwelpen. Einer ging an eine Freundin, zwei an ein Geschwisterpaar, einen behielten wir und der fünfte stand noch zum Verkauf. Verschiedene Interessenten riefen an und erkundigten sich nach dem kleinen Mann.
Eines Tages meldete sich eine Frau. Sie sagte, sie habe großes Interesse an dem Welpen, weil ihre Katze gerade verstorben war. Das erschien mir merkwürdig. Ich fragte, ob sie denn schon einmal einen Hund gehabt hätte. Nein. Ich hatte selbst früher normale Hauskatzen und weiß, dass diese sich normalerweise selbst pflegen. Also fragte ich, ob sie denn wisse, dass ein Hund anders gepflegt wird, andere Ansprüche etc. hat, als das bei einer Katze der Fall sei. Ach ja, das würde sie alles lernen. Irgendwie hatte ich ein sonderbares Gefühl und bohrte weiter. Ob sie denn wisse, dass Pudel Locken haben und das Bürsten nicht immer einfach ist. Ja, das kriegt sie schon hin. Dann kam die entscheidende Frage: Ob der Hund denn auch genügend Auslauf bekäme. Ja klar, sie fährt viel mit dem Fahrrad. Fahrrad und Welpe? Ich war irritiert. Aber nein, sie wollte den kleine Mann nicht am Fahrrad nebenher laufen lassen, sondern ihn in einem Körbchen am Fahrrad setzen und mit ihm den ganzen Tag über den Campingplatz fahren, auf dem sie wohl wohnte. Das habe sie schließlich mit ihrer alten Katze auch getan. Und außerdem halte es sie fit, da sie ja auch bereits 76 Jahre alt war.
Das war dann der Moment, als ich das Gespräch abbrach. Ein junger Hund ohne Auslauf, nur im Fahrradkorb bei einer doch schon recht betagten Dame – da kam zu viel zusammen, was mir Bauchschmerzen machte. Der kleine Welpe ging wenig später an ein junges Ehepaar mit zwei anderen Pudel, die den Kleinen sofort wie ein eigenes Kind aufnahmen.